
Darjeeling
Willkommen in Darjeeling! Nachdem unser Zug nicht mehr weiterfahren konnte, wurden wir für die letzten 20 km von einem Auto abgeholt. Bei der Ankunft war es bereits dunkel. Für die 70 km Strecke von Shiliguri nach Darjeeling brauchten wir ca. 10 Stunden. Nach einem guten Nachtessen im Hostel kam das Hochgefühl: wir haben es geschafft, wir sind mit dem «Darjeeling Himalayan Railway» nach Darjeeling gefahren, in einen der bekanntesten Tee-Distrikte Indiens!
Am nächsten Morgen staunten wir über die Grösse des Ortes:
120'000 Einwohnende, mitten in den Bergen auf 2185 m.ü.M.
Klassische Frage: Wo landet der Müll Darjeelings? Findet Ihr ihn auf dem Foto?
Auflösung:
Eine Müllhalde in Darjeeling
Diese Dampflocks waren immer noch in Betrieb und fuhren täglich.
Es war wunderschön und eindrücklich, die Königinnen der Hügel aus dieser Nähe zu sehen.
Natürlich durfte eines in Darjeeling nicht fehlen: Der Tee!
(ohne Milch, das verfälsche den ursprünglichen Geschmack des Tees und sei zudem ein koloniales Erbe, von dem sich die Menschen hier klar distanzierten).
Tea, tea, tea, as far as you can see...
Endlich einmal eine Tasse, die gross genug war für eine Tee-Liebhaberin wie mich ...
Ein anderes Highlight: Der Sonnenaufgang auf dem Tiger Hill. Start, 4 Uhr morgens …
Einfach ein magischer Anblick ...
Und was für eine weitere Überraschung: Am Horizont zeichnete sich der Chomolungma (tibetisch: Mutter Göttin des Himmels) ab, auch bekannt als Mount Everest – klein, aber oho!
Einige weitere Perlen und Kuriositäten:
Saris, frisch gewaschen, aufgehängt um zu trocknen
Kreativ – selbsterklärend
Geordneter Kabelsalat
Sandalen waren nicht so ganz geeignet für das hügelige Darjeeling … aber kein Problem, meine Rettung war schnell gefunden.
Reparaturkosten: 20 Rappen. Dankbarkeit: unbezahlbar.
Shiliguri – Guwhati – Shilong – Charapunji
Weiter ging es mit dem «shared Taxi» nach Shiliguri, und dann weitere 500 km bzw. 1 Tag mit dem Zug nach Osten, durch den Bundesstaat Assam, bis Guwahati. Von dort fuhren wir noch einmal 3 Stunden mit dem Taxi bis Shillong (siehe Karte).
Am nächsten Tag ging es weiter nach Süden, wieder mit dem Taxi, bis Cherrapunji, mitten ins Zentrum des Cherrapunji-Mawsynram Naturreservats im Bundesstaat Meghalaya. Der Ort ist auch bekannt als «the most rainy place on earth». Und ja, es war nass, sehr neblig, und es regnete. Aber nicht ganz immer!
Unsere Reiseroute.
Leider durften wir in Bangladesch aus Sicherheitsgründen (Sicherheitsregel von IFRC) nicht Zug fahren, sonst hätten wir die erste (Cox's Bazar - Dhaka - Kolkata) und die letzte Strecke (Sylhet - Dhaka - Cox's Bazar) liebend gern auch noch mit dem Zug zurückgelegt.
In einem glücklicherweise trockenen Moment machten wir uns zu den langersehnten «Living Root Bridges», den Lebenden Wurzelbrücken, auf. Diese Wurzelbrücken sind 100-200 Jahre alt. Aus den Wurzeln der Bäume flochten die Menschen dort Brücken, die nun stetig weiterwachsen und jeden Tag stärker werden. Diese Naturbrücken sind ein unglaubliches Naturspektakel! Und die Ruhe des Regenwaldes ein beruhigender und befreiender Kontrast zum Stadtleben in Cox’s Bazar.
Erster Stopp: Single Living Root Bridge, 100-jährig
Ein Wurzelfraueli … :)
Zweiter Stopp: Double Decker Living Root Bridge, 200-jährig
Huhuuu ...
Bemerkung 1: Zu den Brücken mussten wir 3000 (!) Treppenstufen runtersteigen … und dann natürlich wieder hoch, angeführt von einem lokalen Guide. Auf dem Rückweg haben sich Lukas und ich einen Spass gemacht, mit unserem Guide ein Wettrennen zu laufen mit dem Ziel, in weniger als einer Stunde wieder oben zu sein. Auf die Minute genau haben wir es geschafft! Die Freude war riesig … typisch wir (:
Bemerkung 2: Meine Sandalen waren wieder einmal kaputt. Ein Riemen hatte sich gelöst; ein anderer als der, den der Schuhmacher in Darjeeling geflickt hatte. So lief ich die ganzen 3000 Stufen barfuss, runter und wieder hoch. Das war sicherer auf den nassen Treppenstufen …
Bemerkung 3: Der Muskelkater danach war schlimmer als nach jedem 100 km Siech (100 km Wanderung organisiert von der Pfadi Glarus), den ich bis anhin gemacht hatte … upsi xD Aber das war der Spass definitiv wert!!!
Nächstes Mal kehren wir zurück nach Bangladesch ... es wird um einige Tiefs und Hürden meines Aufenhaltes gehen. Auch das gehört dazu!
Vielen Dank fürs Lesen und Euer Interesse. Solltet Ihr Fragen oder Anregungen haben, schreibt mir bitte oder hinterlasst einen Kommentar!
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Kommentare
Danke Miriam für eine interessanten Reiseerlebnisse.
Die Wurzelbrücke hat mir sehr Eindruck gemacht.
Wir hätten doch so vieles in der Natur, das wir brauche könnten.
Herzlich
Sepp
brauchen sie viel Pflege, die Teefelder? Abenteuerlich, staunend Naturbrücken und so einen Schuh-Amboss gab es noch bei meinen Grosseltern. Danke für die interessanten Infos. Johanna